In wenigen Fällen sind sich die meisten Menschen so sicher, beim Sex kein Kind gezeugt zu haben, wie nach nicht-vaginalem Verkehr. Aber offenbar ist das A und O im Verhütungs-Alphabet doch keine 100-prozentige Garantie für das Ausbleiben einer Schwangerschaft.
Dass man auch durch Anal-Verkehr schwanger werden kann, beweist eine erstaunliche Geschichte, die der Urologe Dr. Brian Steixner dem MagazinWomen's Health erzählte.
Während seines Studiums begegnete der Arzt einer Frau, die wegen Schmierblutungen aus ihrem Rektum in die Notaufnahme eingeliefert worden war. Diese sind ein relativ häufig auftretendes Symptom bei Schwangerschaften, allerdings sind sie dann natürlich in der Regel vaginal.
Wie sich bald herausstellte, war die Frau mit der sehr seltenen "kloakalen Fehlbildung" zur Welt gekommen. Das bedeutet, sie hatte als Neugeborenes nur einen einzigen Kanal für Scheide, Harnröhre und Darm.
Diese sogenannten Kloaken sind bei vielen Vögeln, Amphibien und Reptilien zu finden. Auch wenn die Fehlbildung bei Menschen sehr selten ist (und ausschließlich bei Mädchen vorkommt), kann sie direkt nach der Geburt behoben werden.
In dem speziellen Fall, den Steixer schildert, lief bei dem Eingriff im Säuglingsalter allerdings etwas schief, sodass eine Fistel (eine unnatürliche Verbindung zweier Organe) entstand.
Durch diese Fehlbildung hatte die Gebärmutter der Frau nur einen Kanal zum Anus, während ihre Vagina quasi eine biologische Sackgasse war. Die Patientin gab an, vor der Schwangerschaft ausschließlich Anal-Verkehr gehabt zu haben.
Angesichts ihres physischen Zustandes kann das Ergebnis aber, so absurd es auf den ersten Blick auch erscheint, kaum überraschen.
Im Übrigen kam das Kind der Frau gesund auf die Welt. Durch einen Kaiserschnitt, denn eine Anal-Geburt wollte man offenbar weder Mutter noch Fötus zumuten.