Sechs Fragen und Antworten zum Höhepunkt: Warum Männer nach dem Sex oft müde sind und warum Frauen überhaupt einen Orgasmus erleben!

SEX Wissen kompakt: Orgasmus


Sechs Fragen und Antworten zum Höhepunkt: Warum Männer nach dem Sex oft müde sind und warum Frauen überhaupt einen Orgasmus erleben


 Beim Höhepunkt verdoppeln sich Atemfrequenz und Puls, die Organe werden stärker
mit Sauerstoff versorgt, Muskeln im Unterleib beginnen rhythmisch zu zucken (Foto von: Tim Wehrmann für GEOkompakt)
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Beim Höhepunkt verdoppeln sich Atemfrequenz und Puls, die Organe werden stärker mit Sauerstoff versorgt, Muskeln im Unterleib beginnen rhythmisch zu zucken
Was löst einen Orgasmus aus?
Durch erotische Gedanken und intime Berührungen steigt die sexuelle Erregung. Das Gehirn produziert lustfördernde Substanzen, darunter Dopamin. Männer kommen schließlich an einen "Point of no Return", sie können nicht anders, als zum Orgasmus zu kommen, Frauen dagegen müssen anhaltend stimuliert werden, um den Höhepunkt zu erreichen.


Gibt es den weiblichen G-Punkt wirklich?
Noch immer ist die Existenz eines G-Punkts als eigenständiges Lustorgan unter Wissenschaftlern umstritten. Einer neueren Studie zufolge gibt es jedoch Hinweise, dass bei Frauen eine hochempfindliche Schleimhaut die Öffnung der Harnröhre umgibt. Diese erogene Zone wird – so die These – durch den Penis rhythmisch in die Scheide gedrückt und wieder herausbewegt. Und dabei derart stimuliert, dass sie einen Orgasmus auslöst.



Warum sind Männer nach dem Sex oft müde?
Während des Orgasmus steigt im männlichen Körper der Spiegel des Hormons Prolaktin auf das Doppelte. Dieser Botenstoff sorgt für ein Gefühl der sexuellen Sättigung und Ermattung. Und löst so bei vielen Männern bleierne Müdigkeit aus. Prolaktin bewirkt offenbar auch, dass Männer nach dem Orgasmus eine Zeit lang kaum noch stimulierbar sind. Sie benötigen eine bestimmte Weile, um erneut eine Erektion bekommen zu können.


Woran liegt es, dass manche Menschen schwer zum Orgasmus kommen?
Bei Frauen ist eine häufige Ursache, dass der Partner beim Geschlechtsverkehr die Klitoris nicht genügend stimuliert – denn das empfindliche Organ wird von bloßer Penetration häufig nicht ausreichend gereizt. Nicht selten können aber auch, bei beiden Geschlechtern, psychische Ursachen, etwa Stress bei der Arbeit, verantwortlich für einen ausbleibenden Orgasmus sein. Entspannungsübungen oder eine Sexualtherapie helfen in solchen Fällen.


Wo im Gehirn entsteht das Hochgefühl?
Im Denkorgan gibt es kein Orgasmuszentrum, es arbeiten stets mehrere Areale zusammen, um einen Orgasmus hervorzurufen. So sind etwa der Hypothalamus, der unter anderem den Herzschlag reguliert, und das Belohnungszentrum, das uns Wohlgefühle beschert, besonders aktiv. Andere Regionen wie Teile des Stirnhirns, die der Selbstkontrolle dienen, sind weniger stark durchblutet; so schwinden unsere Hemmungen.


Warum erleben Frauen überhaupt einen Orgasmus?
Während der Höhepunkt für Männer aus evolutiver Sicht den Anreiz schafft, sich möglichst oft mit möglichst vielen Partnerinnen fortzupflanzen, können Frauen ohne Orgasmus empfangen. Daher gibt die Funktion des weiblichen Höhepunkts Forschern bis heute Rätsel auf. Die derzeit gängigste These lautet, dass die Fähigkeit, zum Höhepunkt zu kommen, ein Nebenprodukt der Evolution ist – ähnlich wie Brustwarzen bei Männern.